Der Alpenkönig und der Menschenfeind (2022)

von Ferdinand Raimund

Als Malchen ihren heimlichen Verlobten August, der von einer dreijährigen Kunstreise aus Italien zurückkehrt, wie vereinbart in den Bergen trifft, erscheint ihnen Astragalus, der Alpenkönig. Die Liebenden berichten ihm von ihrem Unglück: Malchens argwöhnischer Vater ist gegen ihre Verbindung. Astragalus verspricht spontan, etwas für das verzweifelte Paar zu unternehmen. Zeitgleich muss Sophie, Rappelkopfs Frau, am Hof die Bediensteten besänftigen, da sie aufgrund der schlechten Behandlung durch den Hausherrn, alle kündigen wollen. Rappelkopf fühlt sich nämlich permanent verfolgt und verdächtigt darum jede Person in seinem Umfeld, sie könnte ihm etwas antun. Besonders trifft dies Habakuk, einen Diener: Als dieser für Sophie etwa Salat holen soll und deshalb ein Messer in der Hand hält, glaubt Rappelkopf sofort, dass Habakuk ihn umbringen möchte. Und, weil er seine Bediensteten nie ausreden lässt, denkt er außerdem, dass dies eigentlich der hinterhältige Wunsch seiner Frau gewesen sei. Als er zu guter Letzt noch erfährt, dass seine Tochter den jungen Maler August in den Bergen getroffen hat, verlässt er in großer Wut das Haus.

Im Wald erscheint ihm aber Astragalus, der ihn in seinen Palast entführt. Er hat inzwischen schon einen Plan ausgetüftelt, um Rappelkopf seine Menschenfeindlichkeit auszutreiben: So lässt er ihn die Gestalt seines Schwagers, der sich für einen Besuch bei Sophie angekündigt hat, annehmen, während Astragalus selbst in die Rolle des mieselsüchtigen Rappelkopfs schlüpft. Zurück am eigenen Hof hat Rappelkopf plötzlich quasi sein eigenes Spiegelbild vor Augen und kann nicht glauben, welch ein boshafter Mensch er für die anderen ist. hat. Je länger er erfahren muss, wie schlecht er alle behandelt, umso zorniger wird er auf sich selbst.

Es endet beinahe damit, dass er sich mit Astragalus, der ihn perfekt imitiert, duellieren möchte, doch in diesem Moment trifft ein Brief aus Venedig ein, der alles zum Guten wenden kann. Rappelkopf erkennt das Unrecht, das er seinen Mitmenschen angetan hat und versöhnt sich mit seiner Familie und seinen Bediensteten. Zuletzt kommt auch noch sein Schwager, der Kaufmann Silberkern aus Venedig, an, um ihm mitzuteilen, dass er sein Vermögen retten konnte. Am Ende sind alle versöhnt und glücklich.

„Der Alpenkönig und der Menschenfeind“ von Ferdinand Raimund  in einer Bearbeitung des Wiener Kindertheaters.

Intendanz:
Sylvia Rotter
Regie:
Sylvia Rotter u. Petrica Voicu
Bühne:
Joe M. Messner und Eva Redtenbacher-Kohout
Kostüm:
Rime Merza
Requisite:
Eva Redtenbacher-Kohout
Musik:
Julia Meinx

Presse

Fotocredit: Alexi Pelekanos